Sanieren & Modernisieren
Was ist ein Sanierungskredit?
Was ist ein Sanierungskredit?
Wer seine Immobilie sanieren oder modernisieren möchte, wird dies bei höheren Investitionen nicht mit Eigenmitteln bewerkstelligen können. In den allermeisten Fällen wird ein Bankkredit benötigt. Einen landläufig als Sanierungskredit bezeichnete bankenseitige Finanzierung gibt es genaugenommen nicht. Für eine solche Finanzierung haben Sie die Wahl zwischen einem Baufinanzierungsdarlehen und einem Raten- bzw. Konsumentenkredit. Die Wahl, welche Finanzierungsform Sie wählen können, hängt von folgenden Faktoren ab:
- Höhe der erforderlichen Finanzierungsbedarfs
- Investitionen in die bauliche Substanz oder in Ausstattung bzw. Einrichtung
- Sanierung und Modernisierung mit staatlichen Zuschüssen
Ratenkredit für die Sanierung und Modernisierung
Der wesentliche Unterschied des Ratenkredites zum Baufinanzierungsdarlehen liegt in der Sicherheit. Während bei einem Annuitätendarlehen die Bank eine Grundschuld als Sicherheit fordert, gibt es bei einem Ratenkredit keinerlei Sicherheiten. Da das Risiko somit für die Bank größer ist, sind die Zinsen bei einem Ratenkredit in der Regel höher. Deshalb ist ein Ratenkredit nur bei einem Darlehensbetrag bis EUR 25.000 sinnvoll (auch wenn Ratenkredite bis zu einer maximalen Höhe von EUR 50.000,– angeboten werden), oder wenn Ihre Immobilie noch stark belastet ist.
Vorteile des Ratenkredits:
- beim Ratenkredit erfolgt keine Besicherung im Grundbuch
- sehr schnelle und einfache Abwicklung
- keine zusätzlichen Kosten für Notar und Grundbuch
- Sondertilgungsoption nach 6 Monaten Laufzeit in unbegrenzter Höhe
- sehr flexible Rückzahlungsmöglichkeiten
Nachteile des Ratenkredits:
- höhere Konditionen als beim Annuitätendarlehen
- höhere monatliche Belastung, da Ratenkredite innerhalb der kürzeren Laufzeit vollständig getilgt werden müssen.
Wenn Sie eine neue Küche einbauen, das Wohnzimmer mit neuen Möbeln bestücken oder eine Sauna installieren möchten, kommt ein Baufinanzierungskredit nicht in Frage. Diese Investitionen können Sie mit einem Ratenkredit (auch Konsumentenkredit genannt) finanzieren. Ihr Vorteil: Der Ratenkredit ist das einfachste Bankprodukt. In der Regel werden Ratenkredite in Höhe von mindestens 1.000,- EUR bis maximal 50.000,- EUR mit Laufzeiten bis zu 84 abgeschlossen; in Sonderfällen sind bis 120 Monate möglich. Wie bei der Baufinanzierung sind auch beim Ratenkredit besonders Tilgung und Laufzeit als Rahmendaten wichtig.
Baufinanzierungsdarlehen für die Sanierung und Modernisierung
Soweit Ihre Immobilie bereits weitestgehend schuldenfrei ist, können Sie einfach ein Annuitätendarlehen aufnehmen und Ihre Immobilie neu beleihen. Empfehlenswert ist diese Form der Kapitalbeschaffung allerdings erst für größere Modernisierungs- oder Renovierungsmaßnahmen von mindestens EUR 25.000.
Vorteile eines Baufinanzierungsdarlehens:
- sehr zinsgünstiger Kredit, da ein Annuitätendarlehen deutlich weniger kostet als ein Ratenkredit
- geringere monatliche Belastung, da ein Annuitätendarlehen nicht zwangsweise innerhalb der Laufzeit vollständig getilgt werden muss
Nachteile eines Baufinanzierungsdarlehens:
- Absicherung des Annuitätendarlehen über eine Grundschuld (Kosten für Notar und Grundbuch)
- das Annuitätendarlehen verursacht einen höheren Aufwand als ein Ratenkredit
Staatlich geförderte Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen
Der Staat unterstützt Immobilienbesitzer bei der Sanierung von Bestandsimmobilien in Form von zinsverbilligten Darlehen, Zuschüssen und Tilgungsunterstützung, die über die KfW-Bank abgerufen werden können. Die KfW gewährt Privatpersonen jedoch keinen direkten Kredit. Dieser muss über eine Bank angefragt und abgewickelt werden. Alternativ können Sie eine staatlich geförderte Sanierungsfinanzierung auch über Baufinanzierungsvermittler in die Wege leiten.
Folgende Vorhaben unterstützt die KfW-Bank:
- energetische Maßnahmen
- Heizen mit erneuerbaren Energien
- Altersgerechte Umbauten
- Einbruchsschutz
Wer in diese Maßnahmen investieren möchte und dabei Finanzmittel bis EUR 25.000,– benötigt, kann mit KfW-Krediten unschlagbar günstig sanieren und modernisieren. Denn Investitionskosten unter EUR 25.000 können ansonsten nur mit einem Verbraucher- bzw. Ratenkredit finanziert werden. Die Zinsen für Ratenkredite sind weit höher und damit weit teurer als vergleichbare Kreditangebote der KfW.
Sanierungsfinanzierung intelligent kombinieren
Wer eine Bestandsimmobilie kaufen und diese nach dem Kauf umfassend sanieren und modernisieren möchte, kann verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten clever kombinieren. Wer in der Lage ist, die günstigen Möglichkeiten der KfW-Kredite mit anderen Baufinanzierungsbausteinen intelligent zu verbinden, bekommt so eine besonders günstige, individuell maßgeschneiderte und zudem sichere, da flexible, Baufinanzierung. Dafür spielen auch die Angebote der KfW eine entscheidende Rolle. Ob Zinszuschuss, Einmal-Zuschuss ohne Kredit oder Kombinationen aus Fördermaßnahmen, Bausparvertrag und klassischem Baufinanzierungsdarlehen, am Ende zählt immer das Ergebnis: sicher mit Spielraum finanzieren und möglichst schnell schuldenfrei zu sein – so sollte das eigene, maßgeschneiderte Baufinanzierungskonzept aussehen.
Unser Tipp:
Unsere Faustregel für Sie: Benötigen Sie für Ihre Renovierung oder Modernisierung mehr als EUR 25.000, lohnt sich der geringe Mehraufwand für die Besicherung im Grundbuch. Benötigen Sie weniger als EUR 25.000 können wir Ihnen unseren sehr günstigen Ratenkredit empfehlen. Oder Sie entscheiden sich nach unserer Beratung für eine Kombination aus Förderung, klassischer Baufinanzierung und / oder Ratenkredit.